Ebermannsdorf, Bayern
2016/17
Realisierungswettbewerb in einem kooperativen Verfahren
2. Preis
in Zusammenarbeit mit:
- Schettler Architekten, Weimar
- plandrei Landschaftsarchitektur GmbH, Erfurt
Entwurfsverfasser:
- Dr. Anke Schettler, Eckhard Schmidt
- Ingo Quaas, Katya Seydel
- Stefan Dittrich
Modellbau:
- modellwerk, Weimar
Die städtebauliche Idee basiert auf den besonderen Qualitäten des Ortes. Innerhalb einer über viele Jahre teppichartig, von einem sehr kleinen dörflichen Kern ausgehend, entwickelten Siedlung ist eine größere zusammenhängende Fläche bisher nicht bebaut wurden: eine Wiesen- und Waldfläche in südexponierter Lage direkt an der Hauptstraße. Die Idee ist, wesentliche Aspekte dieser Qualitäten zu bewahren und sie zum Mittelpunkt des Entwurfes zu machen.
Die neue Mitte von Ebermannsdorf ist vor allem eine grüne Mitte. Prägende Elemente sind ein terrassierter Dorfplatz und ein lichter, parkartig gestalteter Baumhain. Genauso wichtig wie der Freiraum als zentrales Element der Grünen Mitte sind die baulich gefassten und funktional besetzten Ränder des Dorfplatzes und des Baumhaines. Sie sind eine weitere Grundvoraussetzung für einen lebendigen, zur Hauptstraße orientierten Ortsmittelpunkt.
Die Adressbildung erfolgt durch die Verbindung vorhandener (Freiraum-) Qualitäten und deren Akzentuierung durch markante, öffentlich wirksame Gebäude an den Schnittstellen zu den angrenzenden Bauflächen: Der Baustein Einkaufsmarkt mit darüber angeordneter Verwaltung mit Rathaus, Daseinsfürsorge und Café in direktem Bezug zum Dom-Com am höher gelegenen nördlichen Rand des Dorfplatzes und gegenüber ergänzt am südlichen Rand der Baustein für Dienstleistungen mit Einzelhandel und Arztpraxen den baulichen Rahmen. Die beiden öffentlich sehr wirksamen Bausteine werden über den neuen Dorfplatz miteinander verbunden.
Die neue Wohnbebauung und die einfachen Servicegebäude für den Baumhain ergänzen die flexibel bespielbare bauliche Fassung des zukünftig wichtigsten öffentlichen Freiraumes von Ebermannsdorf.
Gleichwohl erst alle Bausteine im Zusammenspiel den vollständigen Rahmen der neuen Mitte bilden, ist die städtebauliche Struktur robust genug, eine Realisierung in einzelnen Bauabschnitten zu ermöglichen ohne dabei unvollständig zu erscheinen.